Skulpturen
Johannes L.M. Koch nennt seine Skulpturen Allegorien über die "Natur" des Menschen. Wenn hier von "der Natur" des Menschen die Rede ist, dann in verschiedener Hinsicht: Einerseits handelt es sich um die eher biologisch-genetische Beschaffenheit des Menschen, im philosophischen Sinne um das, was sein Wesen charakterisiert, anderseits um seine gesellschaftlich-kulturelle Prägung, seine sogenannte zweite Natur. Das Nachdenken über das, was das Mensch-Sein definiert, vergegenständlicht der Künstler in seinen Skulpturen. Schon die äußere Erscheinung der Stahlfiguren, ihre Machart lassen einiges über das Menschenbild des Künstlers erahnen. Durch Verwendung von Eisenrohr, das als normierte Meterware im Stahlhandel erhältlich ist, wählt Koch Industriematerial zum Werkstoff seiner Skulpturen.
Ähnlich den allseits bekannten Strichmännchen, nämlich reduziert auf einfache Grundformen, sucht der Künstler eine jede Kunstfertigkeit negierende Formensprache. Das dünne Stahlrohr betont stark die Linie und die Silhouette, aus der Entfernung gesehen, stanzen sich die Skulpturen wie Zeichnungen in den Raum. Allein die Prägnanz der Geste interessiert: die Bewegung veranschaulichende stillgestellte Pose.
Während sich in der Tradition die allegorische Darstellung auf eine Figur konzentriert und ihr allein die charakteristischen, die Idee bestimmenden Attribute zugeordnet wurden, erweitert Koch dieses konventionelle Verfahren von der Einzelfigur auf die Gruppe. Über das gemeinsame Motiv der Bewegung personifizieren seine Figuren Aspekte zugrundeliegender Vorstellungen.
Hineingestellt in eine von Strommasten und Leitungen durchschnittene Landschaft betont der Künslter mit seiner Skulptur am Wiesenweg überaus stark die Vertikale. Das Kunstwerk steht zum Inszenierungsort in Interakton, insofern die Skulptur in Abhängigkeit zu den dort täglich hin und her strömenden Passanten wie auch zu der vorstädtischen Umgebung konzipiert ist. Die auf hohen schlanken Säulen stillgestellten "Läufer" sind in ihrer Erhabenheit zu den von unten hochsehenden Betrachtern bewußt auf Distanz gehalten. Jeder "Laufende" steht isoliert auf einem eigenen Sockel, eine verbindende gemeinsame Basis zwischen den fünf Figuren fehlt. Trotz der so erreichten relativen Eigenständigkeit jeder Einzelfigur, sind diese, dem Prinzip der Reihung folgend, Bestandteil der Gesamtskulptur. Das visuell Zusammenfassende und Übergreifende der seriellen Anordnung, der potentiell weitere Laufende zugedacht werden könnten, ist der künstlerische Duktus.
(Der Text ist der Zeitschrift Hephaistos entnommen)
"Kalte Heimat"
begründet eine neue Serie von Skulpturen.
Mittels eines Kälteaggregats wird eine zur Umgebung und zum Betrachter hin interaktive Skulptur geschaffen, die je nach Wetter und Wind, äußeren Einflüssen wie Sonne und Regen sich ständig verändert.
Modelle
Modelle dienen als Grundlage für die Skupturen von Johannes L.M. Koch. Seine stets orts- und situationsbezogenen Arbeiten werden sensibel in den öffentlichen Raum integriert.
"Schwebende" Stahl, Höhe ca. 8m
"Säulen" Stahl, lackiert Höhe ca.2,2m
"Ruderer" Stahl, verzinkt, 6 x 8m
"Disposition" Stahl, verzinkt,
lackiert, Höhe 3m
"Wetterwaage" Stahl, geölt, Höhe 6m
"Laufende"
Stahl, verzinkt, lackiert, Höhe 7m
"Kalte Heimat" Stahl, Kälteaggregat,
lackiert, Höhe 4m
"König-Königin"
"Sprung"
"Wasserträger"
"Paar"
"Pyramide"
"Brunnen"
"Nackt"
"Tanzende, Hamburg"
Kunst im öffentlichen Raum
Skulptur "Wetterwaage" Hamburg, Museumsinsel / Museum Altona
Skulptur "Wasserträger"
Kunstwanderweg Rednitzhembach
Skulptur "Mann im Mastkorb" Kunstweg Redintzhembach
Skulptur "Laufende" Wiesengrund Erlangen / Housing Area, Erlangen
Skulptur "Schwebende"
Regnitzufer Nürnberg / Kunstwanderweg Rednitzhembach
Skulptur "Signalgast" Röttenbach/Franken
Skulptur "Ruderer" Röttenbach bei Nürnberg
Vita
Johannes L.M. Koch
Abitur in Nürnberg,
Studium der Kunst und visuellen Kommunikation an der
HbK Kassel
Studium in Frankreich an der École des Beaux Arts, E.R.S.E.P. Tourcoing/Lille